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Hiermit ist nun ein recht ausführlicher Artikel rund um den korrekten Obstbaumschnitt entstanden: Wann ist der richtige Schnittzeitpunkt bei den verschiedenen Obstsorten? - welchen Einfluss hat der Mond? - wie sieht der richtige Pflanzschnitt aus? - wie der K1024 DSC05295Erhaltungsschnitt und der Verjüngungsschnitt?

Ich gebe dabei sehr viel persönliche Erfahrungen und Wissen weiter und verlinke zahlreiche Artikel und Videos von anderen Experten zu diesem Thema.

Dieser Beitrag ist hier auch als PDF online: 

https://gesundesleben.online/images/pdf/Obstbaumschnitt.pdf

Ich beginne immer im Februar bei sonnigem Wetter und abnehmenden Mond mit dem Obstbaumschnitt - das ist der idealste Zeitpunkt dafür!

Mir ist bewusst, dass es rund um den richtigen Obstbaumschnitt sehr, sehr viele Dinge zu beachten gibt, damit der Baum auch wirklich gut gedeiht und gesunde, schöne Früchte bringt – ja es ist fast eine eigene Wissenschaft ;-) Für den Laien mag im ersten Blick alles sehr kompliziert aussehen, man muss hier mit viel Praxis langsam reinwachsen – Übung macht bekanntlich den Meister!

In der Anfangszeit meines Obstbaumschnitts habe ich weder auf die richtige Jahreszeit geachtet, noch auf den Mond – das einzige worauf ich geachtet habe war Licht in die Baumkrone zu bekommen bzw. die Bäume zu verjüngen, indem ich alte und kranke Äste rausgeschnitten habe. Das wichtigste Ziel war für mich dabei gesündere, schönere, größere und bessere Früchte zu ernten.

Erst später hab ich mich intensiver mit dem richtigen Pflanzschnitt und den richtigen Zeitpunkten befasst, da ich merkte, dass bei den Schnittflächen von mir geschnittenen Bäume teilweise Pilzerreger eindrangen. Ich habe die Schnittflächen damals zwar meist mit Wundbalsam verstrichen, aber dies nutze meist auch nichts, da sich die Schadpilze unter dem Wundbalsam vermehrten. Wundbalsam/Baumharz verwende ich mittlerweile so gut wie gar nicht mehr – ausser beim veredeln sehr sparsam. Baumwunden bepinsle ich nur noch mit einer ganz natürlichen flüssigen Mischung aus Urgesteinsmehl, Lehm und Wasser – teilweise mit effektiven Mikroorganismen.

Mit der Zeit habe ich mir auch ein paar Bücher gekauft, um den richtigen Obstbaumschnitt zu perfektionieren – insbesondere das kleine Büchlein "Obstbaumschnitt mit Bildern" von Hans Walter Riess war mir hier besonders hilfreich. Einen kleinen Ausschnitt davon habe ich auf meiner Homepage als PDf hochgeladen: https://gesundesleben.online/index.php/obstsortenliste

Ich verweise damit auch auf meine umfangreiche Obstsortenliste und den möglichen Edelreiserversand zahlreicher Sorten.

Obstbaumschnitt - der beste Zeitpunkt für Apfel, Kirsche & Co

Nicht alle Obstgehölze werden zur gleichen Zeit geschnitten. Für manche ist ein anregender Frühjahrsschnitt empfehlenswert, für andere ein beruhigender Sommerschnitt. Es gibt schnittempfindliche und sehr verträgliche Obstgehölze. Alle haben zwischen Oktober (nach Laubfall) und Mitte Januar eine Ruhephase, in der sie nicht geschnitten werden sollten. Der Saftfluss ist eingestellt, die Bäume wachsen nicht und so können sie auch die Schnittwunden nicht verschließen. Erst im Mai bildet sich dann wieder Wundgewebe, bis dahin sind die Gehölze eindringenden Krankheitserregern hilflos ausgeliefert.

https://www.gartendialog.de/gartenpflege/obstbaum/obstbaumschnitt-zeitpunkt.html

Sehr detaillierte Darstellung der richtigen schnittzeitpunkte bei den einzelnen Obstsorten.

Der Kirschbaum wird für gewöhnlich während der Ernte geschnitten – allerdings habe ich vor ein paar Jahren mal gelesen, dass zwischen Ende Februar und Anfang März ein kleines ideales Zeitfenster zum moderaten Schnitt für Kirsche, Weichsel, Walnuss vorhanden ist. Hier wird dies auch empfohlen.

Der Mondeinfluss beim Baumschnitt

Die folgenden Ausführungen gelten zwar primär beim Fällen von Nutzholz – aber ich meine, dass dieselben Gesetze auch beim Baumschnitt zutreffen und ich somit eine geringere Schadpilzbelastung habe.

So wird in manchen Regionen noch heute teils die abnehmende, teils die absteigende Stellung des Mondes beim Fällen von Nutzholz berücksichtigt. So soll im zunehmenden Mond geschlagenes Holz eher faulen und von Schädlingen befallen werden. Die Richtigkeit dieser Mondregel wurde durch Untersuchungen in Österreich und Kuba bestätigt.

https://www.dottenfelderhof.de/fileadmin/images/forschung/Veroeffentlichungen/Rhythmenforschung/Mondartikel-Leben_auf_dem_Land.pdf 

Bestätigt wird dies auch von Erwin Thoma, wie ich hier berichtet habe.

Seit vielen Jahren tut es mir innerlich immer etwas weh, wenn ich quasi überall Obstbäume sehe, welche insbesondere in den ersten paar Jahren kaum oder falsch geschnitten werden – ist doch gerade der richtige Pflanzschnitt das Allerwichtigste, da sich im jungen Alter alles entscheidet, wie der Baum später aussehen wird und welchen Fruchtbehang er zu tragen vermag. Fehler in der Jungbaumerziehung kann man später kaum noch beheben- und wenn mit enormen Mehraufwand! Ohne Pflanzschnitt kümmert der Jungbaum meist nur vor sich hin, ohne wirklich zu wachsen.

Mittlerweile gibt es Gott-sei-Dank zahlreiche Videos auf Youtube, welche den Obstbaumschnitt sehr gut erklären (damit wird viel Papier eingespart) – diese haben oft sogar schon mehrere hundertausende Aufrufe – einer sogar fast 1,5 Millionen:

https://www.youtube.com/watch?v=6eUQchsTKVA 

 

Insbesondere Dominik Schreiber von der Baum- u. Rebschule Schreiber hat in den letzten Jahren zahlreiche Videos über den richtigen Obstbaumschnitt hochgeladen:

Obstbaumschnitt Grundlagen - Wuchsgesetze & Schnittwirkung | Tipps für alle Obstarten

https://www.youtube.com/watch?v=7MfBht6pFms

 

Alte Obstbäume schneiden - schwaches Wachstum korrigieren – Streuobstwiese

Alte Obstbäume zu schneiden ist nicht schwer! Wenn man einige Grundregeln befolgt, kann man jeden Obstbaum wieder in Form und sein physiologisches Gleichgewicht bringen, egal wie alt oder groß er geworden ist. Wichtig ist, mit wenigen Schnitten Licht in den Baum zu bekommen. Bei zu schwach wachsenden und/oder sehr fruchtbaren Bäumen sollte dabei immer auf leicht aufrecht stehendes Holz geschnitten werden. Leider sehen wir oft, dass (Hobby-) Gärtner zu stark schneiden und das komplette hängende Holz in einem Jahr entfernen, nachdem der Obstbaum viele Jahre nicht geschnitten wurde. Dies ist ein zu starker Schnitt. Schnittfehler oder fehlender Schnitt über viele Jahre hinweg kann nicht in einem Jahr ausgeglichen werden. Deswegen gilt: Man sollte seinen Obstbäumen Zeit geben! In diesem Video zeigen wir euch, wie wir einen alten Apfelbaum auf einer Streuobstwiese schneiden. Viel Spaß beim Obstbaumschnitt in eurem Garten! Wir wünschen euch eine reiche Ernte.

https://www.youtube.com/watch?v=E59fGobqhfs&feature=em-uploademail 

Alte Obstbäume schneiden - lange ungeschnittene Bäume in Form bringen auf der Streuobstwiese

Auch alte Obstbäume gehören geschnitten. In diesem Video zeigen wir euch wie es geht! Lange ungeschnittene Obstbäume wachsen an den Spitzen aller Triebe ständig weiter und verzweigen sich dabei. Das führt dazu, dass der Baum immer höher, dichter und breiter wird, aber im Inneren der Krone verkahlt. Licht in der Baummitte ist nicht nur für eine gute Triebentwicklung, sondern auch für eine gute Fruchtqualität erforderlich. Deswegen sollten auch alte Obstbäume regelmäßig geschnitten werden. Oft tragen ungepflegte Obstbäume auch unregelmäßig Früchte - sie fallen in die sogenannte "Alternanz". In Tragjahren sind die Früchte dann oft klein, unterernährt und nicht lagerfähig. In Rastjahren tragen die Streuobstbäume dann zu wenig Früchte, diese sind ebenfalls schlecht ernährt und besonders anfällig für physiologische Krankheiten wie z.B. Stippe.

https://www.youtube.com/watch?v=nR6RK0R6SX0&feature=em-uploademail 

Der HÄUFIGSTE FEHLER beim Obstbaumschnitt im Garten und wie man ihn korrigiert

Leider sieht man bei vielen Leuten im Garten immer wie die selben Fehler beim Obstbaumschnitt. Die Bäume werden zu stark geschnitten und Triebe in der Hälfte eingekürzt. Darauf reagiert jede Obstart mit starkem Wachstum. Wird über mehrere Jahre hinweg zu stark geschnitten, kann das sogar so weit führen, dass man jedes Jahr mehr Arbeit mit dem Baumschnitt hat, der Baum deutlich größer wird als gewünscht und gar keine Früchte mehr trägt - ein Teufelskreis. Im Wachstum bremsen kann man solche Bäume nur durch kontrollierten, beruhigenden und sanften Schnitt. Die Fruchtbarkeit muss gefördert werden, denn Früchte sind die beste Wuchsbremse.

https://www.youtube.com/watch?v=ya-5-1rbwT8&feature=share

 

Die fünf Filme der Reihe "Obstbäume schneiden" zeigen anschaulich, wie man einen Obstbaum richtig schneidet.

Im ersten Teil werden die Grundlagen des Schnittes und die nötigen Werkzeuge erklärt

Der zweite Teil der Reihe "Obstbäume schneiden" zeigt, wie man einen Baum richtig pflanzt und den Pflanzschnitt ausführt

Der dritte Teil der Reihe "Obstbäume schneiden" zeigt, wie man einen jungen Baum schneidet, damit er eine stabile Krone aufbaut

Der vierte Teil der Reihe "Obstbäume schneiden" zeigt, wie man einen alten Baum schneidet, damit er vital bleibt

Obstbaum richtig schneiden - Obstbaumschnitt, der Pflanzschnitt

https://www.youtube.com/watch?v=cnFSTJHTwWs 

Exemplarisch zum korrekten Baumschnitt von einem Jungbaum und einem über 30 Jahre alten Baum habe ich vorher/nachher-Fotos gemacht.

Beim Jungbaum habe ich eine Birne ausgewählt, welche ich im Herbst 2016 angepflanzt habe – eine ganz besondere stark wachsende Birnensorte: Das Fruchtfleisch ist sehr fest, aromatisch und ausgesprochen saftig. Das ist die perfekte Kombination zwischen der köstlich-aromatischen Europäerbirne Général Leclerc und der knackig-saftigen Asienbirne Hosui.

Wichtig ist es hier alle nach innen wachsenden Triebe zu entfernen – die Leitäste sollten alle auf Saftwaage dirkt oberhalb einer Außenknospe geschnitten werden – der Mitteltrieb sollte dabei etwa 20 cm höher sein. Birnen neigen meist zu einem sehr steilen Wachstum, welches ich damit ausgleiche, indem ich auf nach außen wachsende Triebe ableite und zum Schluss zu steil wachsende Leitäste abspreize.

Beim älteren Baum habe ich einen Jonathan gewählt, wovon meine Omi im Jahre 1985 einige gepflanzt hat. Auf diesen habe ich vor ein paar Jahren auf den rechten Leitast den sehr frühreifen aromatischen Frühsommerapfel „Aldinger George Cave“ gepfropft. Diesen habe ich erst mal von all den Trieben vom Jonathan befreit, damit er sich besser entwickeln kann. Außerdem habe ich alle älteren Äste entfernt, altes Fruchtholz auf aufrechtwachsende Triebe zurückgeschnitten, nach innen wachsende Triebe entfernt, vom Haupttrieb einige Seitenäste entfernt….

Was tun mit dem anfallenden Baumschnitt?

Mit dem Baumschnitt füttere ich natürlich nicht den Häcksler, sondern schlichte große Reisighaufen auf, welche ein wunderbares Refugium für allerlei Singvögel sind. Ich beobachte hier sehr oft Dutzende von Vögeln, welche hier Schutz und Sicherheit finden.  

Kleinere Äste verwende ich auch sehr gerne zum mulchen meiner Beerensträucher.

Mein Vorgehen gleich der Totholz- oder Benjeshecke

Eine Benjes- oder Totholzhecke besteht aus locker aufgehäuften Ästen und Zweigen. Etabliert hat sich Ende der 80er Jahre der wesentlich ansprechendere Name Benjeshecke, der auf die Brüder Hermann und Heinrich Benjes zurück geht.

Sie ist ein ökologisch wertvolles Paradies für heimische Tiere. Zahlreiche Vogelarten wie Amsel, Zaunkönig und Rotkelchen finden hier einen schützenden Platz zum Nisten.

Auch kleine Säuger wie Igel und Siebenschläfer sowie kleine Reptilien wie die Zauneidechse, Amphibien wie die Erdkröte oder Insekten wie Wildbienen beziehen gerne das dichte Geflecht der Zweige und sorgen als Nützlinge für einen schädlingsfreien Garten.

Doch das Totholz bietet nicht nur Lebensraum, es bringt auch selbst wieder Leben hervor. Während das Holz langsam verrottet, sammeln sich durch Windanflug oder durch den Kot sich dort angesiedelter Tiere Pflanzensamen, die keimen und das lockere Gehölz durchdringen. So entsteht mit der Zeit aus dem lockeren Wall eine stabile, lebende Hecke. Durch das gezielte Einbringen von Pflanzen lässt sich nicht nur die Artenvielfalt erhöhen, die Hecke kann so auch optisch durch mit blühendem Mehrwert fürs Auge versehen werden.

https://www.mein-schoener-garten.de/benjeshecke-totholzhecke-13526 

https://www.tomgarten.de/ratgeber/benjeshecke/ 

In den nächsten Tagen und Wochen habe ich noch zahlreiche Bäume zu schneiden – sehr gerne darfst du mir dabei zusehen, Handreichung geben und selber Hand anlegen, um den Baumschnitt zu lernen – freue mich über interessierte Menschen!

Hier kann darüber kommentiert werden:

 https://www.facebook.com/andreas.konig.37604/posts/2177832878922677 

 

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